Waltraud Haas wurde am 23.9.1951 in Hainburg/Donau geboren. 1970 Matura im Realgymnasium Bruck/Leitha. Lebt seit 1970 in Wien. Sie studierte Graphik an der Hochschule für Angewandte Kunst,
Germanistik und Philosophie an der Universität Wien. Seit 1984 freie Schriftstellerin.
Publikationen in Zeitungen (Arbeiterzeitung, Volksstimme, Presse und Standard), in Zeitschriften (Podium, Wienzeile, Sterz, Wespennest, Kolik u.a.), in Anthologien und im Rundfunk (Radio NÖ, Ö1,
Radio Orange und im SFB).
Preise und Stipendien:
Anerkennungspreis der NÖ Landesregierung 1982, 1988, 2000; Österr. Staatsstipendium 1987, 1997, 2000; LIMES-Anerkennungspreis, Liter. Gesellschaft St. Pölten 1988; Autorenstipendium der Stadt
Wien 1989, 2007; Literatur im November: Preis für "LOTs tochter" 1991; Buchprämie für "RUN & RUN" 2002, für "Zwerchfellgewitter" 2009; Projektstipendium 2003; Literar Mechana: Jubiläumsfonds
2003, 2010
Mitgliedschaften:
Literaturkreis PODIUM, Grazer Autorinnen Autorenversammlung, IG-Autorinnen Autoren
Bücher:
LOTs tochter. Gedichte, VIDO, Wien 1991
Weiße Wut. Lyrik & Prosa, Edition Wespennest, Wien 1995
RUN & RUN. Gedichte, Deuticke Verlag, Wien 2002
Zwerchfellgewitter. Gedichte, Klever Verlag, Wien 2009
Außerdem erschien 2010 die CD "… mit brandroten schuhen" (Gedichte, audiobeans, zeitzoo, Wien).
abschiede
immer wieder
bis du fällst
und der apfel rollt
und im gras verfault
und es nirgendwo
nach zitronen riecht
und kein esel
angepflockt am wegrand
dich zu tode erschreckt
*
mein tagebuch ist
überlebenskampfstätte
traumrätselspielplatz
mein tisch
mein bett
und meine rechte hand
die ich im schlaf
mit einem weißen katzenpfotenhandschuh
verwechsle
*
trifft mich
die leichtigkeit des seins
womöglich
an der nächsten ecke
passe ich
*
unten
angekommen
umarme ich
meinen stein
(für sisyfossa)
*
dichte ich
lasse ich
es in strömen
regnen
*
hunger
ich beiße
auch die hand
die mich füttert
*
die taube hat sich geirrt
(für rafael alberti)
sie fliegt davon
ich starre den mond an
ich werde nie in den süden kommen
*
Waltraud Haas: Ausgewählte Gedichte. Vorwort: Gustav Ernst. 64 Seiten, 1 Abb., Euro 6,-. Podium (podium porträt 61) Wien 2011.
ISBN 978-3-902054-91-3