Werner Herbst wurde am 20.1.1943 in Wien geboren; er lebt in Wien und in Ranzenbach (Klausen-Leopoldsdorf, NÖ), schreibt Lyrik und Seh-Texte, Prosa, Theaterstücke und ist seit 1970 Herausgeber
der herbstpresse. Zahlreiche internationale Einzel- und Gruppenausstellungen. "Literarische Duett-Duelle" mit Gerhard Jaschke ("schöne stunden", "vom häkchen zum haken", "es ist, um den verstand
zu verlieren", "über den betrieb", "albert ehrenstein - eine collage", "unser nestroy"). Auftritte mit den Gruppen "Wohlklang" und "Neuer Wohlklang" (Werner Herbst: Text und Stimme, Andreas
Leikauf: Gitarre, und andere Musiker in verschiedenen Besetzungen) in Wien, Linz, Graz und Rorbas (Schweiz). Seit 1986 Mitarbeiter in einer Schreibwerkstatt der Stiftung Märtplatz, Schweiz.
Preise und Auszeichnungen
An Preisen erhielt er u.a. den Förderungspreis der Stadt Wien, den V. O. Stomps-Preis (Mainz), den Adolf Schärf-Preis und den Theodor Körner-Förderungspreis.
Buchveröffentlichungen
zur eisernen zeit. geschichten und gedichte vom naschmarkt. Fotos von Heidi Heide. Wien: edition freibord, 1980
zwischendort. Wien: edition freibord, 1982
Ernst Friedrich: Zeichnungen. Werner Herbst: Gedicht. Paris: Galerie Stadler, 1984
Acht Gedichte zu den Zeichen der Stille und den Zeichen der Fülle des Malers Johann Kienesberger. Wien: herbstpresse, 1988
Werner geht in die Schule. Wien: Scheu (Mohs-Blätter 5), 1989
Das Apfelmus, bist Du's? Ausgewählte Gedichte. Köln: edition fundamental, 1989
Drucksachen. Linz: edition neue texte, 1989
Erste Wahl. Wien: Österreichischer Kunst- und Kulturverlag, 1989
zwischendort. Köln: edition fundamental, 1991
eine gute wiener familie. Prosa. Texing: Fischbachpresse, 1993
alfabet. Linz - Wien: blattwerk, 1995
albert ehrenstein (mit Gerhard Jaschke). Siegen: Universität Siegen, 1995
ganz ohne kunst und doch sehr schön. Horn: Edition Thurnhof, 1999
vom häkchen zum haken. Literarische Duett-Duelle 1988 - 1998 (mit Gerhard Jaschke). Wien: edition freibord, 1999
poetry dance. (Mit Petra Ganglbauer, Gerhard Jaschke, Sylvia Treudl.) Wien: edition freibord (in Kooperation mit den Editionen blitzschutz und herbstpresse), 2000
Drei Faltblätter (Seh-Texte) im Karton (mit Gerhard Jaschke und Günter Vallaster). Wien: herbstpresse, 2000
m über o. ein visuell-konkreter text aus dem jahr 1970. Wien: herbstpresse, 2000
schöne stunden. literarisches duettduell. (Mit Gerhard Jaschke.) Wien: herbstpresse, 2001
hin und her. ein stadt-land-fluchtspiel. St. Pölten: Literaturedition NÖ, 2001
Werner Herbst. Ausgewählte Texte. St. Pölten - Wien: Podium (Podium Porträt 10), 2002
Stücke
Feierabend. Monolog in einem Akt. Als Hörspiel realisiert. (Regie: Frank Michael Weber.) ORF 1984
Vom Häkchen zum Haken. Wir sind jung, die Welt ist offen. Zwei Hörstücke. (Mit Gerhard Jaschke.) Wien: Literarisches Quartier der Alten Schmiede, 1988
Nein, diese Aussicht! (Regie: Conny Hannes Meyer.) Wien: Theater Der Kreis im Rahmen der Wiener Festwochen-Reihe "Zeit / Schnitte", 1990
Über Ehrenstein. (Mit Gerhard Jaschke.) Im Rahmen der Wiener Festwochen
Heidi. Rorbas: Theater der Stiftung Märtplatz
Tonträger
Gruppe Wohlklang. Toncassette. (Mit Björn Gaertner und Geri Wulz.) Wien: herbstpresse, 1987
vom häkchen zum haken. Ein literarisches Duett-Duell. Toncassette. (Mit G. Jaschke.) Wien: herbstpresse, 1988
es ist, um den verstand zu verlieren. Ein literarisches Duett-Duell. Toncassette. (Mit Gerhard Jaschke.) Wien: herbstpresse, 1989
stefan liest zwischendort. CD. Wien: herbstpresse, 2001
Gruppe Neuer Wohlklang. Toncassette.
Ich hänge an einem dünnen faden. Hojsa, Emersberger, Jaschke, Herbst. Aufzeichnung einer Veranstaltung in der Stiftung Märtplatz, Rorbas. CD.
Werner Herbst und Gerhard Jaschke in Köln. Doppel-CD.
Neue Wiener Welle. (Sampler u.a. mit Dead Nittels, Brigitta Kapelle… Gruppe Wohlklang {Herbst, Leikauf, Hollinetz}: es ist eh schon alles wurscht.) Wien: non food factory, 2001
Ferner Lyrik, Kurzprosa, Hörspiele in österreichischen, deutschen und Schweizer Rundfunksendern.
Werner Herbst ist Mitglied der Grazer Autorenversammlung, der IG Autorinnen Autoren und des Literaturkreises Podium.
ich lebte eine weile
die weile ist vorbei
und staune jetzt
ich lebe ohne eile
und auch ganz ohne weile
die eile ist vorbei
so kommt
dass plötzlich leben ist
dort drüben
dort hinten
und da
ja selbst in mir
die eile ist gewesen
doch will ich mich stets regen
in dieser kleinen weile
ganz ohne jeglich trübe
und bleiben was ich bin
so ganz in einer weile
doch gänzlich ohne eile
in meiner kleinen welt
so zwischen hier und dort
wo langsam stetig
sich zusammenhält
die nackte kleine welt
*
ein wort stirbt aus
ein ort stirbt aus
ein rt stirbt aus
ein t stirbt aus
ein stirbt aus
*
weil ein ein
kein bein ist
drum fehlt so vieles
dem ein
aber dem bein auch
weil ja bekanntlich
ein bein
leider kein ein ist
spürst du das auch?
*
esso ist ein gutes benzin
rama ist ein gutes fett
dash ist ein gutes waschmittel
berger ist ein guter sportler
gott ist ein guter gott
fiat ist ein gutes auto
*
spätabends singt die ölsardine
schön tot und stinkend bin ich frei
der dose ist dies einerlei
sie rostet still vor sich hin
*
Werner Herbst: Ausgewählte Gedichte ,Vorwort: Jürg Jegge , 64 Seiten, illustriert, ISBN 3-902054-18-2, Euro
6,-